Vor kurzem habe ich dieses Bild auf Instagram gepostet. Der Text dazu: “Gelassenheit hat was mit lassen zu tun. Wenn man zum Beispiel das krampfige kontrollieren lässt, dann hat das Leben eventuell eine Chance, einen Eimer Gelassenheit auf dich drauf zu schütten. Wie Frühlingsregen oder Sommerregen oder Herbstregen. Wie Regen eben. Wie gelebtes Leben eben.” – Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich viel mit mir selber, damit was mir gut tut, welche Menschen mein Leben bereichern oder welche Personen und Dinge mich eher runterziehen. Einige Themen waren relativ klar, schnell fand ich heraus, dass mir Projekte bei denen ich allein bin mit mir, am meisten Spaß machen. Das hört sich vielleicht komisch an, aber es ist ein sehr guter Ausgleich (und Gegensatz) zu meinen restlichen Freizeitaktivitäten mit Familie und Freunden. Und trotzdem, obwohl ich weiß was mir gut tut und was nicht, merke ich, dass ich oft zwanghaft die Dinge um mich herum kontrollieren muss, die passieren. Der ewige Druck, dass man zu lange nichts für sich getan hat oder das Handlettering nicht perfekt ist und das Puzzle noch nicht fertig und 1.286 Netflix-Serien auf mich warten und mindestens noch mal so viele Bücher, die ich doch eigentlich längst gelesen haben wollte. Dieser Zwang ein Hörbuch zu Ende hören zu müssen, obwohl es mir eigentlich schon seit 3 Stunden nicht mehr wirklich packt. Warum ist das so?
Gelassenheit lernen
Ich habe Hummeln im Hintern und schaffe es kaum mal eine Weile still zu sitzen. Irgendwas ist schließlich immer zu tun, meine To-Do-Liste lang und aufräumen und putzen muss ich auch noch. Dabei läuft der Abwasch ja nicht weg, wenn man ihn einfach einen Abend mal stehen lässt. Ja, ich muss das lernen mit der Gelassenheit und es ist schwierig, denn wie schon gesagt “Gelassenheit hat was mit lassen zu tun.” und das klingt irgendwie nach versagen. Oder nicht? Nein – tut es eben nicht. Denn wenn man dann mal aufhört, mit dem kontrollieren wollen, dann merkt man schnell wie gut das eigentlich tun kann und was für schöne Dinge passieren, wenn man sie einfach lässt.
Ich habe mich in den letzten Monaten viel damit beschäftigt was ich bei mir ändern kann um gelassener zu werden. Nicht einfach, wenn man wie ich viele Termine hat, viele Hobbies, Freunde, Familie und diese Dinge auch einfach gerne macht. Für mich war der erste Schritt 2 Tage in der Woche für mich zu blocken – zum einen für Sport, zum anderen um einfach nur Zeit für mich zu haben – vielleicht einen Film schauen, etwas lesen oder durch die Geschäfte bummeln, egal, hauptsachen unverplante Zeit. Dieses Prinzip konnte ich relativ gut durch die letzten Wochen ziehen, auch wenn es mal Wochen gab, wo das 2-Abende-Prinzip nicht aufgegangen ist. Ziel ist es, diese Abende zu erweitern, vielleicht auf 4 Abende in der ganzen Woche? Ich glaube, das würde mir gut tun. Und vor allem heißt es ja nicht, dass diese Abende nicht spontan auch für einen Kaffee oder ein Abendessen mit Freunden verplant werden dürfen. Es sind halt einfach erst mal freie Tage zum Luft holen.
Was ich übrigens noch getan habe: Ich habe versucht mich auf mehren Ebenen in Gelassenheit zu üben – sei es den Hausputz einfach mal eine Woche aufzuschieben oder wieder mehr zu lesen um gelassener im Alltag zu sein. Ich gehe früher ins Bett, weil mir das einfach gut tut und ich schreibe weniger Blogposts. Letzteres ist manchmal schade, aber es hilft mir, wenn ich nicht den Druck verspüre etwas posten zu müssen – dann wächst nämlich die Lust darauf etwas posten zu dürfen umso stärker 😉
Wie geht es euch mit der Gelassenheit? Könnt ihr das “Lassen” lassen? Ich bin gespannt auf eure Tipps!
Alle Bilder von Mathias Radke Photography
Es ist so wichtig dass man sich Zeit für sich selbst nimmt! Prima dass du es so gut umsetzen konntest!!
Bei mir bleibt der Hausputz dann auch einfach mal liegen oder das Kissen liegt halt nicht perfekt auf der Couch… so what.. ich lebe immernoch 🙂