Ich hab‘s getan. Ich hatte echt Angst davor, aber es tat nicht weh und der Moment danach war einfach … wow!
Die Rede ist von einer Augenlaser-Korrektur.
Doch fangen wir vorne an: Seit ich 16 Jahre alt bin, trage ich Brille. In meinem Auslandsjahr in den USA habe ich den Führerschein gemacht und beim Sehtest hieß es dann erst mal: durchgefallen. Also ging es mit meiner Gastmutter zum Augenarzt, der dann meine (damals noch leichte) Sehschwäche feststellte. Ein paar Wochen später lief ich dann mit Brille aus dem Optikerladen und war doch mehr als überrascht, wie das Leben so scharf und in 3D aussieht. Erst mit der Brille fiel mir auf, wie wenig ich wirklich bis dahin sehen konnte. Den Sehtest bestand ich und wenige Tage später durfte ich auch den amerikanischen Führerschein in den Händen halten.
Zurück in Deutschland war mir relativ schnell klar, dass ich Kontaktlinsen möchte. Ich empfand die Brille als störend und vor allem beim Schulsport und im Schwimmbad wurde die Brille immer mehr zum Problem. Man passte mir also Kontaktlinsen an.
Meine Sehkraft wurde über die Jahre immer schwächer, so dass ich bald nur noch Kontaktlinsen trug. Rund um die Uhr – oder zumindest von morgens bis spät abends. Nicht zuletzt, weil ich mir selbst mit Brille nicht so gut gefallen habe. Eitel, ja – aber Kontaktlinsen waren auch einfach praktikabel. Nicht selten war es für meine Freunde oder Kollegen eine echte Überraschung, wenn ich doch mal mit Brille auftauchte. Wie du trägst Brille? Jap.
Seit einigen Jahren schon denke ich über eine Laserkorrektur meiner Augen nach. Viele meiner Freunde und Freundinnen haben das tatsächlich schon machen lassen, aber die Unsicherheit war groß: Jemanden an meinen Augen operieren lassen, really? Will ich das? Sind die Verfahren “ausgereift” genug? Ich war mehr als unsicher und habe die Augen-Laser-OP daher Jahre rausgezögert.
In diesem Jahr nahm ich mir daher fest vor: Ich stelle mich der Angst und lasse mich beraten. Erst mal abklären, ob meine Augen geeignet sind und welche Lasertechnik für mich in Frage kommt.
Disclaimer: Ich spreche hier nur von meinen Augen und meiner Erfahrung mit der Augen Laser Korrektur. Eure Erfahrungen können natürlich anders sein und ihr solltet euch bei Fragen und Unsicherheiten sowieso immer besser an euren Arzt als an das Internet wenden 😉 da ich aber viele – wirklich viele – Fragen bekommen habe zu meiner Laserkorrektur, wollte ich sie euch in diesem Post beantworten.
Quick Check und Entscheidung für eine Klinik
Ich entschied mich dafür zwei verschiedene Kliniken zu besuchen, um zu schauen, wo ich mich wohler fühle. Ich wollte mich auf mein Bauchgefühl verlassen, schließlich ist so eine Laserkorrektur an den Augen kein alltäglicher Eingriff. Nach ein bisschen Recherche und vielen Empfehlungen von Bekannten, Freunden und Kollegen, meldete ich mich bei 2 Augenlaserzentren in Köln für den Quick Check an. Bei diesem kostenlosen Termin wird bestimmt, ob die Augen gelasert werden können und welche Methode geeignet ist.
Was passiert beim Quick Check beim Augen lasern?
Der Quick Check ist eine erste Richtung, wie die Augen beschaffen sind und der Check kann meistens bereits zu 80% sagen, ob die Augen gelasert werden können. Eine hunderprozentige Garantie gibt es aber erst nach der augenärztlichen Untersuchung (siehe nächstes Kapitel). Für mich persönlich fing die Frage nach der perfekten Praxis aber schon beim Ankommen an: Wie verhalten sich die Mitarbeiter, wie sauber sind die Räume und wie fühle ich mich allgemein in der Klinik?
Beim Quick Check werden verschiedene, schmerzfreie Tests durchgeführt. Es wird der Innendruck im Auge gemessen, die Sehleistung und so weiter – die meisten Tests kannte ich schon von meinem Augenarzt. Anschließend wird einem in einem Beratungsgespräch erklärt, ob die Augen für eine Laserkorrektur geeignet sind und welche Optionen man hat. Mit knapp -5 Dioptrin auf beiden Augen und keiner Hornhautverkrümmung, kam für mich die schmerzfreie LASIK-Methode in Frage.
Danach musste ich mich entscheiden, bei welcher Klinik ich die Laser-OP durchführen wollte. Wie anfangs gesagt, wollte ich mich sicher und verstanden fühlen und hatte mich dann sehr schnell für einen Anbieter, der mehrere Standorte in Deutschland hat, entschieden. Ich nenne hier bewusst keine Namen, da die Entscheidung letztendlich immer bei euch liegen sollte. Das Bauchgefühl stimmte einfach und ich fühlte mich dort gut aufgehoben. Bei dem anderen Anbieter fand ich sehr unangenehm wie stark man mir zu der teuersten Behandlung riet und auch auf meine Aussage hin, dass ich gerne die andere Methode nehmen würde, nicht aufhörte mir diese schlecht zu reden. Zudem kam tatsächlich das besagte “schlechte Bauchgefühl”.
Für den Quick Check sollte man eine gute Stunde Zeit einplanen und kann selbst mit dem Auto hinfahren.
Augenärztliche Voruntersuchung
Nach meinem zweiten Quick Check und der Entscheidung für eine Augenlaserklinik in Köln, ging alles ganz schnell: Schon in zwei Wochen war ein Termin frei, den ich extra auf einen Freitag legen wollte, um den nächsten Tag nicht am Bildschirm arbeiten zu müssen (wäre aber auch kein Problem gewesen, doch dazu mehr später). Vor dem eigentlichen Laser-Termin muss noch eine Untersuchung durch einen Augenarzt durchgeführt werden, bei dem der Augapfel und die Netz- und Hornhaut auf kleinste Unebenheiten untersucht wird. Sieht alles gut aus? Gibt es Vernarbungen oder Ähnliches, was den Heilungsprozess beeinflussen könnte?
Zur augenärztlichen Voruntersuchung sollte man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen oder sich von einer Begleitperson fahren lassen. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft, aber es werden Augentropfen verabreicht, die die Pupille stark erweitern. Die Folge ist eine starke Lichtempfindlichkeit und leichte Trübung der Sehkraft. Ich empfehle euch bei gutem Wetter unbedingt auch eine Sonnenbrille – die Lichtempfindlichkeit ist nicht zu unterschätzen!
Die augenärztliche Voruntersuchung für die Augenlaser-Korrektur dauert circa 2 Stunden und besteht aus mehreren Tests, Wartezeiten während dem Tropfen, Untersuchung und Aufklärungsgespräch durch den Augenarzt sowie der abschließenden Vorbesprechung zur OP.
Kosten einer Augenlaserkorrektur in Köln/Bonn/Düsseldorf
Die Kosten für eine Augenlaser-OP können stark variieren, je nachdem welches Verfahren benutzt wird und zu welcher Klinik ihr geht. Ich habe bereits erzählt, dass ich mir zwei verschiedene Kliniken angeschaut habe. Ich habe mich tatsächlich für die Klinik mit dem höheren Preis entschieden, weil ich mich dort einfach besser aufgehoben gefühlt habe. Für mich persönlich sind meine Augen sehr wichtig und ich wollte auf mein Bauchgefühl hören. Da der Eingriff eh nicht billig ist, waren mir die paar Euro mehr in meiner Wunschklinik das Ganze wert.
Generell kann man sagen, dass eine OP beider Augen mit der LASIK-Methode bei ca. 2.000-2.500 Euro liegt. Hinzukommen die Kosten für die augenärztliche Voruntersuchung (ca. 50 Euro) und die Augentropfen (ca. 70 Euro), die man in der Apotheke kaufen muss. In dem Preis sind dann aber auch alle Termine vor Ort, die OP und natürlich auch die Nachkontrollen enthalten. Auch wenn es sich erst mal nach viel Geld anhört, ist es für mich ein sehr faires Preis-Leistungsverhältnis.
Nach oben ist aber natürlich auch alles offen. Ich kenne Personen, die weit mehr für ihre Augen-Operation bezahlt haben. Das muss jede*r für sich selbst entscheiden und abwägen, was man sich leisten kann und möchte.
Augen Laser OP
Meine Augen Laserbehandlung fand an einem Freitagvormittag in Köln statt. Ich fuhr mit der Bahn hin und hatte vorab mit einem Freund ausgemacht, dass er mich nach der OP abholt. Wie auch bei den Voruntersuchungen sollte man die Woche vor der OP auf Kontaktlinsen verzichten.
In der Augenlaserklinik angekommen ging es dann recht schnell. Mir wurde eine Beruhigungstablette angeboten, die ich gerne annahm, denn mittlerweile war ich doch etwas nervös. Dann wurde ich im OP-Vorraum mit einem Kittel und einer Haube eingekleidet. auf der anderen Seite wartete schon der behandelnde Arzt, der sich jetzt bei mir vorstellte und mir noch mal die bevorstehende Laserkorrektur erklärte. Dann ging es los!
Die meisten Fragen erreichten mich zur OP selbst: Tut es weh? Wie lange dauert es? Ist das nicht komisch, wenn man das alles sieht?
Die OP dauerte bei mir knapp 20 Minuten. Das eigentliche Lasern ca 11 Sekunden pro Auge. Schmerzen hat man zu keinem Zeitpunkt. Die Augen werden fixiert und mit Tropfen betäubt und dann gespreizt (auch das tut nicht weh). Es folgen verschiedene Eingriffe und wer sich so etwas lieber nicht durchliest, sei nun gewarnt 😉 noch mal zu erwähnen: Man kriegt zwar mit was passiert, “sieht” aber weder Laser noch Skalpell (maximal einen roten Lichtpunkt) und hat auch keine Schmerzen! Das Auge bzw. die Netzhaut des Auges wird wie der Deckel einer Ravioli-Dose zu 4/5 Rund aufgeschnitten und dann zur Seite geklappt. Bei diesem Handgriff wird die Sicht trüb. Ich hatte einen tollen Arzt, der mich die ganze Zeit mit Worten unterstützt hat und mir genau gesagt hat was passiert und das es normal ist, dass es nun kurz trüb oder schwarz wird. Das hat mir sehr geholfen die Situation einzuschätzen. Nach dem Schnitt wird gelasert – dafür wird Unterdruck aufgebaut und die Sicht wird schwarz. Man sieht also nichts. Der Laser ist ca. 11 Sekunden pro Auge beschäftigt. Das “Schlimmste” am ganzen Eingriff war für mich der Geruch des Lasers nach verbrannter (Horn-)Haut. Ich kann euch also empfehlen für die paar Sekunden die Luft anzuhalten 😉
Nachdem alles zurückgeklappt wird, ist das andere Auge dran und nach knapp 20 Minuten sagte mir mein Arzt dann ich dürfe mich aufsetzen. Ich saß auf der OP-Liege, öffnete meine Augen und mein Arzt fragte, ob ich ihm die Uhrzeit nennen könne. Die Uhr war ca. 3-4 Meter von mir an der Wand befestigt und war vor der OP für mich ein verschwommenes etwas. Jetzt konnte ich ganz klar erkennen: “11:30 Uhr.” – Das war ein unglaubliches Gefühl direkt nach dem Eingriff ohne Sehhilfe sehen zu können!
Nach der Augenlaser-OP: Sehen ohne Sehhilfe
Kurz nach dem Eingriff wird noch mal kurz das weitere Vorgehen besprochen und dann konnte ich sehendes Auge die Klinik verlassen. Unten angekommen wartete ich auf den Freund, der mich abholen wollte und fragte mich noch, warum ich nicht eigentlich selbst fahre – so gut ging es mir! Kurze Zeit später wurde mir dann bewusst, warum man sich abholen lassen sollte: Die Betäubung der Augen ließ nach und das Brennen begann. Ich konnte die Augen wirklich nicht aufhalten und saß dann den ganzen Weg im Auto mit geschlossenen Augen da. So war das Brennen erträglicher. Die Hornhaut wächst zu dem Zeitpunkt wieder zusammen und das Brennen ist eine ganz natürliche Reaktion. Nicht schön, aber bei weitem auch nicht schmerzhaft – nur unangenehm. Da war es gut, dass ich eh den Tag frei hatte und es mir nach der OP erst mal auf der Couch gemütlich machen konnte. Ich konnte kurz ein bisschen schlafen, sollte aber 2 Stunden nach der OP mit der Nachbehandlung durch Tropfen beginnen.
Ich hatte mir bereits vorab 3 verschiedene Augentropfen besorgt, die einem von der Augenklinik verschrieben werden. Diese Tropfen musste ich dann ca. 2 Stunden nach der OP regelmäßig tropfen. Alle 20 Minuten ein anderes Präparat – Antibiotikum, Feuchtigkeit, Hyaluron. Ich stellte mir einen Handywecker und lag mit geschlossenen Augen auf dem Sofa während ich ein Hörbuch hörte.
Nach etwas 4 Stunden konnte ich das erste Mal die Augen etwas länger geöffnet halten und gegen Abend konnte ich sogar wieder fernsehen. Es ist wirklich ein sehr surreales Gefühl nach so langer Zeit einfach ohne Sehhilfe, ohne Brille oder Kontaktlinsen, den Fernseher zu sehen und ohne Probleme zu erkennen, was sich dort abspielt! Wenn ihr selbst Brillenträger*in seid, werdet ihr das verstehen.
Am nächsten Tag nach der OP muss man noch einmal zur Augenklinik für eine Nachuntersuchung. Hier wird geschaut, ob alles gut verheilt, was bei mir der Fall war. Für die nächste Woche heißt es dann weiter tropfen und vor allem vorsichtig sein: Duschen bzw. Haare waschen sollte man in den ersten drei Tagen vermeiden und auch Schminken und Sport sind für ein paar Tage tabu. Das Auge soll möglichst wenig gereizt werden und vor allem sollte die noch nicht verwachsene Hornhaut nicht größeren Erschütterungen oder Wasser und Schweiß ausgesetzt werden.
Check Ups nach der Augenlaserkorrektur in Köln und Bonn
Die Sicht ist in den ersten Wochen teilweise noch etwas verschwommen – nicht schlimm, man kann trotzdem alles sehen, aber man muss einfach wissen, dass das Gehirn nach so vielen Jahren mit Sehhilfe nun erst mal neu berechnen muss, wie die Welt so ganz ohne Brille aussieht. Bei mir war nach ca. 3 Wochen die Sicht “klar”. Nach einem und nach drei Monaten muss man dann noch einmal zur Kontrolle. Da bei uns in Bonn mittlerweile auch ein Standort meiner Augenlaserklinik aufgemacht hatte, ging ich dort zur Nachkontrolle. Das Ergebnis war einfach toll: 120% Sehkraft auf beiden Augen!
Mittlerweile benötige ich keine Augentropfen mehr, sondern nutze sie nur noch, wenn mir danach ist. Die Augen sind super verheilt und ich hatte bisher keine Beschwerden. Ich bin super happy, dass ich den Schritt gewagt habe und frage mich jetzt nur noch: Warum habe ich das nicht früher gemacht 😉
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Erfahrungen etwas helfen und wenn es noch unbeantwortete Fragen gibt, schreibt sie gerne in die Kommentare!